Gesamteuropäische Waldbrandrisikobewertung

JRC Technical Report
Foto: Europäische Kommission

Die Europäische Kommission stellt ein neues Instrument zur Bewertung des Waldbrandrisikos vor.

Ein aktueller Bericht, der in Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und Waldbrandexpertinnen und -experten aus 43 Ländern entstanden ist, wurde veröffentlicht. Der Bericht konzentriert sich auf die Bewertung des Risikos von Waldbränden und liefert harmonisierte Daten für den gesamteuropäischen Raum. Dies ist von besonderem Interesse für brandgefährdete Regionen, in denen kohärente Strategien zur Verhinderung von Waldbrandschäden erforderlich sind.

Schwerpunkt auf die Vermeidung von Waldbränden

Im Frühjahr und im Sommer 2022 wüteten in den Mediterranen Ländern und in Deutschland und Tschechien verheerende Waldbrände. In der Europäischen Expertengruppe für Waldbrände (EGFF) besteht ein weit verbreiteter Konsens darüber, dass die Brandbekämpfung nicht allein die Lösung ist, um den durch Waldbrände verursachten Schäden beizukommen. Um den bevorstehenden Waldbrandgefahren im Zuge des Klimawandels zu begegnen, muss der Schwerpunkt auf die Vermeidung von Waldbränden gelegt werden, mit besonderem Augenmerk auf die richtige Raumplanung und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung, um die Ausbreitung und von Bränden zu vermeiden und Menschenleben und Vermögenswerte in brandgefährdeten Gebieten zu schützen. Zu diesem Zweck ist die Bewertung des Waldbrandrisikos von wesentlicher Bedeutung.

Vergleichbare Bewertung des Waldbrandrisikos in allen Ländern und Regionen Europas

Die erste paneuropäische Bewertung des Waldbrandrisikos (Wildfire Risk Assessment, WRA) fasst die bisherigen Ansätze der verschiedenen Länder zusammen und ermöglicht eine vergleichbare Bewertung des Waldbrandrisikos in allen Ländern und Regionen Europas. Diese harmonisierte Methode wird die EUund ihre Mitgliedstaaten dabei unterstützen, Menschenleben und ihre natürliche Umwelt zu schützen.

In Europa haben zwar einige Länder Methoden zur Bewertung des Waldbrandrisikos entwickelt, diese unterscheiden sich jedoch stark in Bezug auf die verwendeten Variablen und Methoden. Dies ist oft ein Hindernis für einen Überblick über die Risikosituation auf gesamteuropäischer Ebene und für die Entwicklung regionaler Strategien.

Die paneuropäische Bewertung wurde entwickelt, um einen Überblick über das Waldbrandrisiko am gesamten Kontinent zu geben. Anhand der Datentrends der letzten 20 Jahre bietet sie einen Überblick über das derzeitige - geringe, mittlere oder hohe - strukturelle Waldbrandrisiko.

Ein harmonisierter Ansatz zur Bewertung des Brandrisikos in Europa

Die Bewertung des Waldbrandrisikos ist das Ergebnis einer achtjährigen Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und der Expertengruppe für Waldbrände, die sich aus Brandexperten aus 43 Ländern zusammensetzt und auch von Vertreterinnen und Vertretern des Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) beschickt wird.

Bei der Bewertung des Waldbrandrisikos werden die gefährdeten Gebiete berücksichtigt, in denen Menschen, ökologische und sozioökonomische Werte der Brandgefahr ausgesetzt sind. Das Risiko für Menschenleben wird priorisiert, indem Gebiete, in denen Menschen durch Brände gefährdet sind, als besonders risikoreich eingestuft werden.

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