Fachexkursion „Waldbrandprävention und Risikoabschätzung“
Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer sowie Waldbesucherinnen und Waldbesucher fragen sich: „Welche Maßnahmen zur Risikominderung bei Waldbränden können getroffen werden? Kann man Waldbrände in Österreich verhindern? Welche Investitionen sind notwendig? Wie werden Waldbrände im Ernstfall rasch unter Kontrolle gebracht?“
Workshop „im Wald“
Die Fachexkursion „Waldbrandprävention und Risikoabschätzung“ am 14. September 2022 bot die Möglichkeit gemeinsam mit Fachexperten aus der Wissenschaft, Behörden, Interessensvertretungen und Einsatzorganisationen mögliche Antworten auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit Waldbränden in Österreich zu finden.
Auf Einladung der Land&Forst Betriebe Steiermark fanden sich mehr als 50 Interessierte zu dem Workshop nach St. Michael in der Steiermark ein. Der zentrale Fokus der Veranstaltung war der fachliche Austausch zu den aktuellen Herausforderungen bei der Waldbrandprävention und –bekämpfung.
Löschwasserteich und Leistungsschau der Einsatzkräfte
Die Veranstaltung wurde im Revier Lobming direkt im Wald abgehalten, und um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gut auf das Thema einzustimmen. Begleitet von kurzen Key-Note Vorträgen spazierte der Teilnehmerkreis zu einem neu errichteten Löschwasserteich, der durch seine spezielle Bauweise als gutes Beispiel für standortangepasste Schutzinfrastruktur steht. Auch der Waldbrandbekämpfung wurde ein Schwerpunkt in der Veranstaltung gesetzt. Ein Hubschrauber des Bundesministeriums für Inneres vermittelte gemeinsam mit der Feuerwehr die praktische Waldbrandbekämpfung am Boden und aus der Luft.
Betriebliches Konzept für den Ernstfall
Die Notwendigkeit von Präventionsmaßnahmen wurde durch die aktuelle Waldbrandstatistik der Steiermark von der Forstbehörde untermauert. Die Arbeit der Interessensvertretung durch die Land&Forst Betriebe Steiermark wurde besonders positiv hervorgehoben und am Beispiel des großen Forstbetriebes Franz Mayr-Melnhof-Saurau verdeutlicht. Besonders interessant war der Einblick in das betriebliche Waldbrandkonzept des Forstbetriebes, weil dadurch den Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer ein Vorbild von erfolgreicher Präventionsarbeit vermittelt wurde.
Aktionsprogramm Waldbrand
Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML) präsentierte das Aktionsprogramm Waldbrand „Brennpunkt Wald“. Hier wurden die einzelnen Zielkorridore und Aktionsfelder vorgestellt und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit bei der Umsetzung betont. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer informierten sich über die verschiedenen Maßnahmen im Aktionsprogramm und eine mögliche Beteiligung bei der Umsetzung.
Forstliche Förderung und aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft
Die Forstbehörde Steiermark informierte auch über verfügbare finanzielle Mittel zur Waldbrandprävention im Rahmen des Waldfonds. Wissenschaftliche Produkte wie die „dynamische Waldtypisierung Steiermark“ ermöglichten auch einen Einblick in die aktuelle Forschung zum Thema Waldbrand an der Universität für Bodenkultur (BOKU), Wien.
Podiumsdiskussion
In einer abschließenden Podiumsdiskussion wurde der Dialog zwischen den vortragenden Fachexperten und den Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermöglicht. Dank der ausgezeichneten Organisation war die Veranstaltung eine tolle Gelegenheit für Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer Erfahrungen auszutauschen und vom Wissen der Fachexperten zu profitieren.
Weitere Informationen
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Brennpunkt Wald
Aktionsprogramm Waldbrand -
Waldfonds
Um die Waldbäuerinnen und Waldbauern zu entlasten, hat die Bundesregierung im Jahr 2020 die Einrichtung des Waldfonds beschlossen und ihn mit 450 Millionen Euro dotiert. Dieser Fonds ist ein Rettungs- und Zukunftspaket für unsere Wälder. 2023 wurde er mit weiteren 100 Millionen aufgestockt.