Warum Regionen stärken?

Landschaft
Foto: BML / Alexander Haiden

Regionen stehen für die Nähe zu den dort lebenden Menschen. Die besten Ideen und Projekte werden in den Regionen selbst entwickelt und umgesetzt. Als „Regionen“-Ministerium verfolgt das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft das Ziel, die regionale Handlungsebene zu stärken - in seinem eigenen Wirkungsbereich und in Kooperation mit Partnerinstitutionen.
 

Definition des Begriffs „Regionen“

Für den Begriff „Region“ sieht die Bundesverfassung keine Legaldefinition vor. Das BML bezieht sich bei der Vollziehung seiner Aufgaben - je nach Aufgabenstellung - auf institutionell, raumtypologisch oder funktionell abgegrenzte Gebiete, die geographisch zwischen einer einzelnen Gemeinde und einem Bundesland angesiedelt sind, aber auch Landes- oder Bundesgrenzen überschreiten können. Im Kontext der Umsetzung von Europäischen Förderprogrammen in Österreich wird der Regionsbegriff entsprechend der NUTS-Klassifikation (Nomenclature of territorial units for statistics) von Regionen definiert. Grundsätzlich bezieht sich der Wirkungsbereich „Regionen“ des BML auf alle Regionen des Bundesgebietes, während sich der konkrete Handlungsbedarf aus den jeweils regionsspezifischen Fragestellungen und Herausforderungen ergibt.

Der Begriff ist demnach verschieden einsetzbar und steht gleichermaßen für ländlich-periphere Regionen wie für Stadtregionen und andere, je nach thematischer Funktionalität, abgegrenzte Regionen, wie zum Beispiel „Industrieregion“, die Europaregion „Tirol-Südtirol-Trentino“ oder „Centrope“.

Komplexe aktuelle Herausforderungen für Regionen

Eine sehr große Vielfalt an von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich organisierten regionalen und interkommunalen Kooperationen prägt Österreich. Österreichweit gilt auch, dass die Region als Handlungsebene - vor allem auch angesichts komplexer Herausforderungen wie dem Klimawandel, der Covid-Pandemie, dem verstärkten internationalen Wettbewerb, der Digitalisierung - an Bedeutung gewonnen hat. Die Akteurinnen und Akteure in den Regionalmanagements, LEADER-Managements, Stadtregionsmanagements, Euregios sowie in zahlreichen anderen regionalen Strukturen haben zunehmend zentrale Aufgaben im bürgernahen Management des Lebensraums „Region“ übernommen.

Erfolgsfaktoren für regionale Kooperationen

Regionale Kooperationen brauchen für erfolgreiches Handeln sehr gute Voraussetzungen. Sie bedürfen guter Rahmenbedingungen und einer engagierten und der regionalen Situation angepassten Umsetzung. Im Rahmen des vom BML in der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) umgesetzten Projekts „Die regionale Handlungsebene stärken: Status, Impulse und Perspektiven (2020) wurden zentrale Erfolgsfaktoren identifiziert und als „Gemeinsame Position“ festgeschrieben. Neben der Bedeutung langfristiger Perspektiven in der Ressourcenausstattung und anderer Hard Facts wurden vor allem weiche Faktoren wie wechselseitiges Vertrauen, Kooperation auf Augenhöhe und eine gute Aus- und Weiterbildung der Akteurinnen und Akteure als zentrale Erfolgsfaktoren identifiziert.

Infografik_Regionale_Handlungsebene
Grafik: BMLRT/Mira Zenz

Beiträge des Bundes zur Stärkung der Regionen

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Regionen und Gemeinden ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches regionales Handeln. Während die Hauptverantwortung für die regionale Handlungsebene bei den Ländern und Gemeinden liegt, bringt sich der Bund als wichtiger Partner ein, vor allem mit Impulsen für die Regionalpolitik und durch Setzen von Rahmenbedingungen.

Die „regionale“ Handlungsebene ist für den Bund ein wichtiger Umsetzungspartner bei nationalen und europäischen Zielen. Dies erfordert zunehmend mehr sektorenübergreifende Koordination und Kooperation mit Ländern und Regionen. Als Regionen-Ministerium sieht sich das BML in einer Schlüsselfunktion auf Ebene des Bundes.

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