Natürliche und künstliche Seen Österreichs größer als 50 ha, Stand 2009

In Erweiterung des „Atlas der natürlichen Seen Österreichs mit einer Fläche größer als 50 ha - Stand 2005“ - er beschreibt 43 Seen - umfasst die vorliegende Ausgabe „Natürliche und Künstliche Seen Österreichs größer als 50 ha – Stand 2009“ auch noch die künstlichen stehenden Gewässer entsprechender Größe. Die Gewässer werden, wie schon in der vorangegangenen Zusammenstellung, in 6 Typregionen und 11 Seentypen eingeteilt.
Gesondert ausgewiesen sind Seen des Interkalibrierungsmessnetzes gemäß EU-WRRL (Wasserrahmenrichtlinie 2000), nationale Referenzmessstellen und Überblicksmessstellen des Seenmonitorings gemäß Gewässerzustandsüberwachungsverordnung (GZÜV 2006). Einleitend wird jeder See aufgrund seiner geografischen und topografischen Besonderheiten und gemäß der Gegebenheiten seines Umlands beschrieben.
Der Schwerpunkt liegt auf der Darstellung der abiotischen und biologischen Kenngrößen. Neben physikalischen, limnochemischen und hydromorphologischen Informationen finden sich auch Angaben zu den biologischen Qualitätskomponenten und zum trophischen Grundzustand. Ergänzend beschreiben Daten aus dem CORINE-Landcover Directory (2009) die anthropologischen Belastungen im Seeneinzugsgebiet und die Nutzungen des Gewässers – über detaillierte Informationen dazu verfügt das Institut für Wassergüte.
Ist in der ersten Ausgabe des Seenatlas noch die qualitative Bewertung der jeweiligen Seen anhand des Trophiegrades vorgenommen worden, so wird in der nun vorliegenden die Bewertung gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie durchgeführt, wobei die Qualitätseinstufungen dem „Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan“ (NGP, BMFLUW 2010) entnommen sind - der NGP ist als pdf-Datei unter www.wasseraktiv.at/aktuellewasserinfos verfügbar. In diesem geht es um die Feststellung und Kontrolle des zu erreichenden guten ökologischen und guten chemischen Zustands in einem stehenden Gewässer - den daraus resultierenden Gesamtzustand ergibt die jeweils schlechtere der beiden Detailbewertungen (Worst Case-Prinzip).
Die Basis für die chemische Zustandsbewertung bildet die „Richtlinie 2008/105/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik und zur Änderung und anschließenden Aufhebung der Richtlinien des Rates 82/176/EWG, 83/513/EWG, 84/156/EWG und 86/280/EWG sowie zur Änderung der Richtlinie 2000/60/EG“, die bis 2010 im nationalen Recht zu verankern ist.
Die zentralen Grundlagen für die qualitative Beurteilung des Gewässerzustands liefern die biologischen Qualitätselemente Phytoplankton, Makrophyten und Fische, (siehe auch Qualitätszielverordnung Ökologie Oberflächengewässer, QZV Ökologie OG 2006).
Schadstoffe in Seen werden im Rahmen der GZÜV-Umsetzung in den Jahren 2007 bis 2012 nicht untersucht, da schon der österreichische Bericht über die „IST-Bestandsaufnahme“ (2005) kein diesbezügliches Risiko aufgezeigt hat, und somit keine weiteren Erhebungen notwendig sind.
Die angewandten Untersuchungs- und Bewertungsmethoden basieren hierbei auf den Leitfäden zur Erhebung der entsprechenden biologischen Qualitätselemente (BMLFUW 2009). Weiters beruht die Bewertung des ökologischen Zustands auch auf dem Vergleich der aktuellen chemischen Analysenergebnisse mit den Vorgaben der „Umweltqualitätsnormen zur Beschreibung der chemischen Komponenten des guten ökologischen Zustands gemäß § 4 Abs. 2 der Qualitätszielverordnung Chemie Oberflächengewässer (2006)“, sowie mit jenen des „Leitfadens zur typspezifischen Bewertung gemäß WRRL - Allgemein physikalischchemische Parameter in Seen (BMLFUW 2009)“. Es ist vorgesehen im Jahr 2013 einen neuen 6-jährigen Beobachtungszyklus in Hinsicht auf die Qualität des Gewässerzustands zu beginnen.
- Herausgeber:
- Bundesamt für Wasserwirtschaft
- Ausgabejahr:
- 2010
- Ausgabeort:
- Wien
- Format:
- Download
- Kategorie:
- Wassergüte
- Seitenanzahl:
- 200 (von 425)