Reduktionspotential bei den Lachgasemissionen aus Kläranlagen durch Optimierung des Betriebes
Aufgrund der Klimaschutzrelevanz von Lachgas (N2O) soll im Rahmen des österreichischen Klimaschutzgesetzes (BGBl. I 106/2011 und KSG-Novelle 2013) auch eine Verringerung der Lachgasemissionen aus österreichischen kommunalen Kläranlagen angestrebt werden. Obwohl die Klimarelevanz der Abwasserreinigung als gering eingestuft werden kann, gehört das Einsparungspotential an Klimagasen aus Kläranlagen im Sinne des Erlangens einer nachhaltigen Wassergütewirtschaft untersucht und abgeschätzt. Die direkte Emission an N2O in die Atmosphäre stammt auf kommunalen Kläranlagen hauptsächlich aus der biologischen Reinigungsstufe, bei der N2O als Nebenprodukt der Stickstoffentfernung über Nitrifikation und Denitrifikation gebildet wird. Derzeit liegen nur vereinzelt Messungen von N2O-Emissionen in der Abluft von Belebungsbecken von kommunalen Kläranlagen vor. Dieser Datenmangel erschwert nicht nur die Abschätzung der N2O-Emissionen sondern auch ein besseres Verständnis über die Entstehungsmechanismen dieses klimarelevanten Gases. Ein Schwerpunkt dieses Projektes lag daher auf der Messung von Lachgasemissionen auf 8 ausgewählten kommunalen Kläranlagen, bei denen gleichzeitig die spezifischen Betriebsbedingungen für die Stickstoffoxidation und -entfernung erfasst wurden.
Auf allen untersuchten Kläranlagen konnte die Nitrifikation als Hauptquelle für die Bildung von N2O identifiziert werden. Anhand der Messergebnisse kann angenommen werden, dass N2O im Belebtschlamm während der Denitrifikation nicht angereichert wird. Während der Denitrifikationsphasen konnte auf mehreren Kläranlagen eine Abnahme der gelösten N2O-Konzentration im Belebtschlamm nachgewiesen werden.
- Herausgeber:
- Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
- Ausgabejahr:
- 2015
- Ausgabeort:
- Wien
- Format:
- Download
- Kategorie:
- Trinkwasser / Abwasser Wasserwirtschaft, Wasserpolitik
- Seitenanzahl:
- 250