Kooperative Multifunktionshäuser – Leitfaden zur gemeinsamen Umsetzung

Kooperative Multifunktionshäuser – Leitfaden zur gemeinsamen Umsetzung

Das Ziel von gleichwertigen Lebensverhältnissen ist in der Regionen-Strategie des BML verankert. Ein hochwertiges Angebot der Daseinsvorsorge und die Versorgungssicherheit spielen dabei eine wichtige Rolle. Besonders für sehr ländlich geprägte und periphere Räume mit geringer Einwohnerdichte ist dies jedoch eine Herausforderung. Oftmals sind diese Angebote nicht mehr rentabel oder die Gemeinden verfügen nicht über die notwendigen finanziellen Mittel, um die erforderlichen Gebäude und Mobilitätsangebote zu sichern. Die Orts- und Stadtkerne, einst zentrale Orte der Versorgung des täglichen Bedarfs, haben an Bedeutung verloren, und damit schwinden auch die Orte der Begegnung und des Austausches für die Bevölkerung. Ein vielversprechender Lösungsansatz ist das Konzept des Kooperativen Multifunktionshauses.

Zentral im Ortszentrum gelegen in einem ortsprägenden Gebäude, oftmals ein Leerstand, und gut angebunden, kann ein solches Haus verschiedene Angebote der Daseinsvorsorge und der lokalen Wirtschaft miteinander verbinden. Durch Synergieeffekte und innovative Ideen werden diese Angebote an die jeweilige Bedarfssituation angepasst und tragfähig gemacht, wodurch ein neuer Anziehungspunkt im Orts- und Stadtkern entsteht. Oftmals sind es die Gemeinden, unterstützt durch Fördermittel, die Planung, Bau und Betrieb finanzieren. Nach dem Auslaufen der Förderungen wird das Projekt jedoch häufig im Betrieb unrentabel. Hier setzt der kooperative Ansatz an. Das bewusste Miteinander von Gemeinde, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei der Planung, Umsetzung und der Betriebsphase sowie der Finanzierung, ist von entscheidender Bedeutung. Es ermöglicht ein bedarfsangepasstes Angebot, ein auch in der Betriebsphase finanzierbares Projekt sowie eine höhere Akzeptanz, Nutzung und Bindung der Bevölkerung. Es ist zudem wichtig, Treffpunkte durch Vereinsräume, Cafés oder ähnliche Einrichtungen oft auch ohne Konsumzwang zu schaffen. Dadurch wird die Gemeinschaft zusätzlich gestärkt und die Lebensqualität der Region gesteigert. Der vorliegende Leitfaden soll interessierte Akteur:innen und ihre Gemeinden auf dem Weg zum nachhaltig genutzten Kooperativen Multifunktionshaus unterstützen. Ausführliche Erklärungen zu jedem Schritt werden ergänzt durch Kapitel zu Wirtschaftlichkeit, Trägerformen, Zusammenarbeit sowie Förderungen und Beihilferecht.

Neben dem Leitfaden stehen weitere hilfreiche Arbeitsmaterialien wie Fachvorträge, eine Broschüre sowie Videos von Good-Practice-Beispielen im neuen Modul „Kooperative Multifunktionshäuser“ auf der BML „Regionen-Dialog-Plattform“ unter www.meine-regionen.at zur Verfügung.

Herausgeber:
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Abteilung:
Abteilung III/7 - Innovation, Lokale Entwicklung und Zusammenarbeit
Ausgabejahr:
2024
Ausgabeort:
Wien
Format:
Download
Kategorie:
Regionen / Raumentwicklung
Seitenanzahl:
74