Tag der Ressortforschung: Erneuerbare Ressourcen und Klimaschutz

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Foto: Shutterstock / Julia Ardaran

„Nehmen wir unsere Zukunft in die Hand!“ – Unter diesem Motto stand heuer der „Tag der Ressortforschung“ im BML. Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis diskutierten über die Frage „Was kann die Ressortforschung zu erneuerbaren Ressourcen und Klimaschutz beitragen?“. Für entsprechende praxisorientierte Forschungsprojekte stehen zwei Millionen Euro zur Verfügung.

Mit dem jährlichen „Tag der Ressortforschung“ bietet das BML eine Plattform, um den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu fördern und praxisnahe Forschungsprojekte anzustoßen. Bundesminister Norbert Totschnig kündigte bei der Veranstaltung in der Wiener Urania eine Forschungsoffensive für erneuerbare Ressourcen und Klimaschutz an: „Erneuerbare Ressourcen nutzen, schützen und fördern ist ein Gebot der Stunde. Die Wissenschaft ist auch beim Klimawandel unser wichtigster Partner und unsere größte Chance. Deshalb stellen wir zwei Millionen Euro für konkrete Forschungsprojekte im Bereich erneuerbare Ressourcen und Klimawandel zur Verfügung.“

Forschungsprojekte aus diesem Themenbereich können bis 15. August 2023 auf der Forschungsplattform dafne.at des Ministeriums eingereicht werden.

Tag der Ressortforschung
Petra Winter (Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien), Generalsekretär Günter Liebel, Bio-Bäuerin Maria Hutter, Bundesminister Norbert Totschnig, Wissenschaftskommunikator Florian Freistetter
 

Vernetzung von Wissenschaft und Praxis

Ziel des Landwirtschaftsministeriums ist eine noch bessere Vernetzung von Forschung. Denn Forschung müsse in der Praxis ankommen, betonte der Minister. Bio-Bäuerin und Landwirtschaftslehrerin Maria Hutter sagte in ihrem Impulsreferat, dass Forschung möglichst praxisnah sein müsse, um rasch auf den bäuerlichen Betrieben umgesetzt zu werden. Zudem verwies sie auf die Chancen durch heimische, nachhaltige Produktion: „Regionalität liegt in unserer Hand. Jeder Einkaufszettel ist ein Wahlzettel: Welche Art von Landwirtschaft möchte ich unterstützen?“

Wissenschaftskommunikator Florian Freistetter setzte sich unter anderem mit der Problematik der Wissenschaftsskepsis auseinander: „Die Klimakrise ist umfassend und global. Sie hat Auswirkungen auf alle und alles und wird ohne Zweifel unser Handeln und unseren Alltag in den nächsten Jahrzehnten in sämtlichen Bereichen bestimmen. Darum ist es nötig, dass möglichst viele Menschen über das Klima und die Wissenschaft hinter der Klimakrise Bescheid wissen.“

Die unterschiedlichen Bedürfnisse und Aufgaben von Wissenschaft und Praxis standen auch im Zentrum einer Diskussionsrunde. Die Kommunikation mit dem Endanwender müsse „so früh wie möglich beginnen“, meinte Elke Guenther (AIT und BIOS Science Austria). Dabei gehe es vor allem um die Identifikation dringlicher Probleme und die Akzeptanz der angebotenen Lösungen. Ähnlich argumentierte Lorenz Mayr, Landwirt und Vizepräsident der LK-Niederösterreich. „Durch die Zusammenarbeit mit Bäuerinnen und Bauern können Forschende besser verstehen, welche Technologien und Praktiken in der Praxis funktionieren und welche Herausforderungen es zu überwinden gilt.“ Die Landwirtschaft brauche „maßgeschneiderte Antworten für eine klimafitte Bewirtschaftung in allen Regionen und in jeder Sparte“.

Franz Dorner, Landwirt und Betreiber des einzigen EMAS-zertifizierten Bauernhofs Österreichs, sprach über die Chancen der erneuerbaren Energie für die Landwirtschaft und die Regionen. Peter Strauss, Leiter des Bundesamts für Wasserwirtschaft, verwies auf die unterschiedlichen Herausforderungen, mit denen sich die Forschung im Bereich Wasser beschäftigt. „Wir forschen sowohl im Bereich Hochwasserprävention als auch im Bereich Trockenheit. Dabei arbeiten wir nicht nur an einzelnen Projekten, sondern können langfriste Konzepte umsetzen und begleiten.“

Forschung im BML

Wie vielfältig die Forschung im BML ist, darauf ging BML-Generalsekretär Günter Liebel ein. Er verwies auf die zentrale Rolle der Forschungsaktivitäten der insgesamt neun forschungsaktiven Dienststellen des Ressorts, die mit Partnern aus dem In- und Ausland zusammenarbeiten. Praxisorientierte Forschungsprojekte des BML und seiner forschungsaktiven Dienststellen sind in der neuen Broschüre „Klimafit in eine lebenswerte Zukunft“ zusammengefasst, die beim „Tag der Ressortforschung“ präsentiert wurde.

Präsidialchef Reinhard Mang ging auf die Verbindung von Forschung und Ausbildung ein. „Fünf höhere landwirtschaftliche Schulen sind mit forschungsaktiven Dienststellen des BML zu Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalten kombiniert. Damit haben wir ein einzigartiges Angebot für Jugendliche, die schon in ihrer Schulzeit zu Forscherinnen und Forschern werden. Mit Forschung nehmen wir unsere Zukunft in die Hand.“

Bei einer Postersession, bei der die BML-Dienststellen ausgewählte Projekte präsentierten, konnten sich die Gäste selbst ein Bild von den vielfältigen Forschungsaktivitäten im BML machen.

Workshops

Zu einem intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis kam es dann am Nachmittag bei insgesamt vier Workshops, deren Ziel es war, Ideen für konkrete Forschungsfragen sowie Projekte zu identifizieren.

Die Teilnehmer:innen diskutierten über vier Themen:

  • Ist unsere Landwirtschaft fit für die Zukunft?
  • Züchtungsforschung für standortangepasste Sorten.
  • Die neue Generation klimafitte Wälder: Saatgut. Pflege. Ernte.
  • Wasser – Management einer erneuerbaren Ressource?

Videos Workshops