"Speeding Up Innovation“ in der biologischen Landwirtschaft
Die Vernetzung von Forschung und Praxis ist das Ziel der Veranstaltungsreihe „Speeding Up Innovation“. Am 5. September stand in der Hochschule für Agrar-und Umweltpädagogik die biologische Landwirtschaft im Mittelpunkt.
Forschung spielt für die Weiterentwicklung der biologischen Landwirtschaft eine zentrale Rolle. Eine große Herausforderung besteht darin, Forschungsergebnisse so rasch wie möglich in die Praxis zu bringen. Mit der Veranstaltungsreihe „Speeding Up Innovation“, die vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Österreich organisiert wird, soll dieser Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Praxis gezielt beschleunigt und weiterentwickelt werden. Dazu treffen sich drei Mal im Jahr Vertreterinnen und Vertreter nationaler Forschungsinstitutionen und -projekte sowie von landwirtschaftlichen Bildungs- und Beratungseinrichtungen und landwirtschaftlichen Ausbildungsstätten.
Diesmal kamen führende Persönlichkeiten aus dem Bereich der biologischen Landwirtschaft zusammen, um das Thema aus den verschiedenen Perspektiven zu diskutieren.
Das Veranstaltungsprogramm umfasste zwei herausragende Keynotes. Prof. Dr. Jürgen Heß, Vorstandsvorsitzender FiBL Deutschland, berichtete zur Innovationskraft der Biolandwirtschaft. Er erinnerte daran, dass „neben Erfindergeist und Ökonomie auch Restriktionen ein Treiber für Innovation sind“. Prof. DDr. Urs Niggli, Präsident des Instituts für Agrarökologie Schweiz, widmet sich nachhaltigen Landbausystemen im Spannungsfeld von Agrarökologie und Biolandwirtschaft: „Unser Ziel sind produktive Landwirtschaftssysteme, welche die natürlichen Ressourcen Boden, Wasser, Luft und Biodiversität nutzen, aber nicht verbrauchen.“
Bei drei interaktiven Workshops beschäftigten sich die Teilnehmer:innen mit angewandten Fragestellungen der biologischen Landwirtschaft. Hier wurden z.B. die Potenziale von Agroforst für CO2-Speicherung und Biodiversitätsförderung oder die Voraussetzungen für Wildsammlungen aus biologischer Landwirtschaft (Eierschwammerl, Holunder u.v.m.) diskutiert.
Am Nachmittag rundeten vier Impulsvorträge zu Wissenstransfer aus Expert:innensicht das Programm ab. Der Innovator Alfred Grand schilderte Erfahrungen aus der Praxis von seinem Bio- und Forschungsbauernhof und meinte, dass „Praktiker mehr ermutigt werden sollten, ihre Innovationen zu zeigen!“ Aus der Perspektive der Beratung sprach Barbara Riegler, Bundesobfrau von BIO AUSTRIA. Sie wünscht sich „mehr von dem was gut läuft“, nämlich „mehr Lernräume von Landwirt:in zu Landwirt:in“. Johann Gaisberger von der Bioschule Schlägl und Eva Erhart von BIO FORSCHUNG AUSTRIA brachten anregende Impulse aus den Bereichen Lehre und Forschung.
Bei einem lockeren Worldcafé Ausklang wurde abschließend der interdisziplinäre Dialog zu Forschung, Wissenstransfer und Vernetzung im Fokus der biologischen Landwirtschaft gestärkt und zahlreiche Ideen und Impulse des Publikums eingeholt.