Steiermark: Schutzmaßnahmen Tyrnauerbach

Spatenstich mit Landesrat Seitinger (5. v. l.) und Vertretern der Stadt Frohnleiten, Gemeinde Fladnitz an der Teichalm, Amt der Steiermärkischen Landesregierung und WLV
Foto: die.wildbach

Am 2. Juni 2021 fand die Spatenstichfeier zum ersten Detailprojekt des Generellen Projektes Tyrnauerbach im Ortsteil Schrems in der Stadtgemeinde Frohnleiten statt.

Einzugsgebiet und Gefahrenzonenpläne

Im rund 43 km² großen Einzugsgebiet des Tyrnauerbaches im nördlichen Bereich des Grazer Berglandes kommt es klimatisch bedingt häufig zu Gewittern mit Starkregen. Dies führt zu geschiebereichen Hochwasserabflüssen im Tyrnauerbach und zum Teil zu Murgängen in den Seitengräben. Verschärft wird die Situation durch die großen Wildholzmengen, welche zu Verklausungen von Brücken und Engstellen und in weiterer Folge zu Bachausbrüchen führen.

Die Gefahrenzonenpläne von Frohnleiten und Fladnitz an der Teichalm stellen die aktuelle massive Gefährdung dar. Insgesamt liegen 310 Objekte im Gefahrenbereich des Tyrnauerbaches. An Infrastruktur sind 600 lfm ÖBB-Südbahnstrecke, 12,7 Kilometer Landesstraßen und rund 10 Kilometer Gemeindestraßen und sonstige Wege mit insgesamt 40 Brückenbauwerken betroffen.

Projekt Tyrnauerbach

In den geschlossenen Siedlungsräumen Frohnleiten, Schrems und Tyrnau ist die Gerinneertüchtigung und davor der Rückhalt von Schadgeschiebe und Wildholz in den Hauptzubringern Tyrnauerbach und Talgrabenbach und ergänzend in den wichtigsten Zubringerbächen vorgesehen.

Insgesamt werden rund acht Kilometer Gerinnelauf ausgebaut, optimiert, saniert und ökologisch aufgewertet. Es werden 12 Filterbauwerke mit insgesamt 72.000 Rückhalteraum errichtet. Die Gesamtkosten des Generellen Projektes wurden mit 20 Millionen Euro kalkuliert, die Gesamtbauzeit beträgt rund 20 Jahre. Projektpartner sind neben dem Bund, dem Land Steiermark und den beiden Gemeinden auch die ÖBB und die Steirische Landesstraßenverwaltung.

Das erste Detailprojekt, welches einen Ausbau des Tyrnauerbaches im Siedlungsraum Schrems im Bereich der Einmündung Talgrabenbach vorsieht, kostet 3,9 Millionen Euro und soll in den Jahren 2021 bis 2023 umgesetzt werden.