Oberösterreich: Revitalisierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen am Haselgraben

Im Bild v.l. Alexander Schmollngruber (Wildbach- und Lawinenverbauung, GBL OÖ Nord), Stadträtin Eva Schobesberger, Helmut Anzinger (Abteilung Wasserbau, Magistrat Linz)
Foto: Magistrat Linz

Die Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) hat die Bauphasen zwei und fünf der Hochwasserschutz- und Revitalisierungsmaßnahmen am Haselgraben nunmehr fertiggestellt.

Klimaanpassung bedeutet nicht nur Hitzeschutz, sondern vor allem auch die Berücksichtigung von Extremereignissen wie Starkregen oder auch Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität. Hier im Haselgraben wird genau so ein Projekt umgesetzt. Diese Maßnahmen verbessern den Schutz für die Anwohnerinnen und Anwohner wesentlich und erhöhen gleichzeitig die Lebensqualität und die Biodiversität.

Projekt Haselgraben

Im Abflussprofil des Haselbach wurde eine Verbreiterung des Bachprofiles, die Eintiefung der Bachsohle, der Neubau der Brücke am Grollweg und einer Rad- Gehwegbrücke durchgeführt. Sämtliche ursprünglich vorhandene Sohlschwellen und Sohlabstürze wurden entfernt, was Fischen nun das ungehinderte Schwimmen ermöglicht. Im Bereich unterhalb der Grollwegbrücke konnte durch die Nutzung der angrenzenden Grundstücke eine Aufweitung des Gerinnebereichs mit flachem Ufer errichtet werden. Dadurch entstand eine ökologisch gestaltete Erlebniszone, was nun für Spaziergeherinnen /Spaziergeher und Kinder die Bachnutzung, wie bereits beim Baumgärtelpark, ermöglicht. 

In Bereichen, wo die Verflachung der Uferböschung nicht möglich war, wurden Stiegen errichtet, um einen Zugang zum Bach zu ermöglichen. Entlang der Baumaßnahmen wurden bereits standortgerechte Bepflanzungen von Blumen, Sträuchern, Bäumen vorgenommen. Zusätzliche Bepflanzungen werden noch im Herbst des Jahres durchgeführt. 

Hochwasserschutz und Ökologie verbessert 

Durch die Renaturierungsarbeiten konnte nun die Hochwasserabflussmenge auf ein 100-jährliches Hochwasser von 55 m³/sec erhöht werden. Ursprünglich war in vielen Teilbereichen lediglich eine 30- jährliche Abflussfähigkeit gegeben. Die Baumaßnahmen werden von der Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich, Gebietsbauleitung Nord geleitet.

Die voraussichtlichen Baukosten für die gesamten Revitalisierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen am Haselgraben betragen zirka sechs Millionen Euro, wobei in Linz etwa vier Millionen Euro investiert werden. Die Stadt Linz beteiligt sich mit 11,5 Prozent an diesem Betrag. Weitere Finanzierungspartner sind der Bund mit 59,5 Prozent, das Land Oberösterreich sowie die ebenfalls am Haselgraben gelegenen Gemeinden Altenberg, Lichtenberg, Kirchschlag und Hellmonsödt. Der Haselgraben mit einer Gesamtlänge von etwa 12 Kilometern fließt knapp 6,4 Kilometer von der Speichmühle bis zur Einmündung in das Urfahrer Sammelgerinne durch das Linzer Stadtgebiet.

Die im Bereich des Stadtgebietes Linz noch umzusetzenden Hochwasserschutzmaßnahmen zwischen der Straße Marienberg und der Wäscherei Eder werden seitens der Wildbach- und Lawinenverbauung voraussichtlich 2023 gestartet.