Sechs Schritte zum Kooperativen Multifunktionshaus
Kooperative Multifunktionshäuser sind das Ergebnis eines offenen Entwicklungsprozesses. Um diesen Prozess transparent und nachvollziehbar zu gestalten, wird er im folgenden Artikel in sechs Schritten überblicksweise dargestellt. Die detaillierte Ausführung dieses Prozesses ist im Leitfaden zu Kooperativen Multifunktionshäusern nachzulesen. Zu diesem Leitfaden gibt es auch eine Podcastfolge.

Schritt 1: Vision einer Kerngruppe
Der Weg zum Kooperativen Multifunktionshaus beginnt oft mit einem konkreten Anlassfall, wie dem Verlust eines Nahversorgers oder der Idee eines Co-Working-Space. Eine Kerngruppe bildet sich, um diese Herausforderung anzugehen und die Gemeinde zu unterstützen. Entscheidend ist, dass diese Gruppe eine Vision im Sinne des Gemeinwohls entwickelt. Es geht nicht nur um ein Gebäude, sondern um das Potenzial, das aus diesem Projekt für die gesamte Gemeinde entstehen kann. Diese Vision dient als Katalysator für den Entwicklungsprozess und wird schrittweise in die Realität umgesetzt.

Schritt 2: Aktivierung der breiten Bevölkerung
Nach der Integration möglicher Projektpartner:innen wird die Einbindung der Bevölkerung ein zentraler Schritt. In dieser Phase stehen oft Visionen und Zweifel einander gegenüber. Daher muss die Kerngruppe Lösungen und Antworten auf kritische Fragen anbieten. Durch eine Bedarfsermittlung im Rahmen von Bürgerbeteiligung werden die konkreten Bedürfnisse der Gemeinde erfasst. Hierbei ist es wichtig, den lokalen Bedarf zu ermitteln und die Bevölkerung aktiv einzubinden, indem klar wird, dass die Umsetzung die Beiträge aller benötigt, sei es durch Arbeitsleistungen oder finanzielle Beteiligung.

Schritt 3: Gebäude inkl. Raum- & Nutzungskonzept
Parallel zur Bedarfsermittlung wird nach geeigneten Gebäuden gesucht oder ein Raumnutzungskonzept entwickelt. Wichtig ist die Barrierefreiheit und öffentliche Erreichbarkeit mitzubedenken. Ideal ist die Nutzung von innerörtlichem Leerstand. Die Schaffung eines Raumangebots kann oft neue Ideen und Synergieeffekte hervorbringen, die anfangs nicht erwartet wurden.

Schritt 4: Angebotsentwicklung
Die Angebotsentwicklung ist eine Schlüsselphase. Jetzt müssen Angebote, Nachfrage und räumliche Gegebenheiten aufeinander abgestimmt werden. Oft bieten Kooperative Multifunktionshäuser neue Angebote, die es zuvor in der Gemeinde nicht gab. Der Erfolg hängt davon ab, dass die Angebote optimal auf den lokalen Bedarf abgestimmt und im Rahmen eines offenen und gesamthaften Beteiligungsprozesses entwickelt werden.

Schritt 5: Trägerschaft und Finanzierungsmodell
Basierend auf den entwickelten Angeboten werden die Trägerschaft und das Finanzierungsmodell festgelegt. In dieser Phase ist eine Wirtschaftlichkeitsprüfung notwendig. Genossenschaften sind besonders geeignet, wenn wirtschaftliche Aktivitäten im Vordergrund stehen, während Vereine bevorzugt werden, wenn der Fokus auf Gemeinschaftsleben ohne wirtschaftliche Aktivität liegt. Beide Modelle fördern die langfristige Bindung zum Projekt. Mehr Informationen zur Wirtschaftlichkeit und Trägerformen sind im Leitfaden sowie den Flugblättern zu finden.

Schritt 6: Umsetzung & Angebotskommunikation
Die Startphase des Projekts ist entscheidend. Eine klare Kommunikation und niederschwellige Angebote (z.B. Veranstaltungen) machen das Kooperative Multifunktionshaus wahrnehmbar und erlebbar. Es empfiehlt sich für den Betrieb eine hauptamtliche Koordination für das Projektmanagement.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Entwicklung eines Kooperativen Multifunktionshauses ein dynamischer und partizipativer Prozess ist, der die Energien der Gemeinschaft bündelt und in konkrete Projekte umsetzt. Durch die enge Zusammenarbeit der Kerngruppe mit der Bevölkerung und verschiedenen Partnern entsteht ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Angebot, das den Bedürfnissen der Gemeinde gerecht wird. Mit einer klaren Vision, gezielter Aktivierung und einem sorgfältigen Umsetzungsprozess kann das Kooperative Multifunktionshaus zu einem wertvollen Zentrum des Gemeinwohls werden.
Leitfaden und KI-generierte Podcastfolge
Vertiefend können die einzelnen Entwicklungsschritte zur gemeinsamen Umsetzung in unserem Leitfaden nachgelesen werden. Zusätzlich stellen wir eine Podcastfolge zur Verfügung, die mit Hilfe von KI erstellt wurde. In dieser Folge können die Inhalte des Leitfadens ebenfalls angehört werden.
Das Video wurde mit Hilfe von KI erstellt und behandelt Themen aus dem Leitfaden zu Kooperativen Multifunktionshäusern.
Service Angebote
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Podcast zum Leitfaden der Kooperativen Multifunktionshäuser
Zum Leitfaden der Kooperativen Multifunktionshäuser gibt es hier nun eine mit Hilfe von KI erstellte Podcastfolge, in der die Themen des Leitfadens aufgegriffen und behandelt werden. In dieser Folge werden die Inhalte des Leitfadens zu Kooperativen Multifunktionshäusern in Form eines Deep Dives ausführlich besprochen. (wav 44,5 MB) -
Leitfaden - zur gemeinsamen Umsetzung
In unserem Leitfaden können Sie die Entwicklungsschritte hin zu einem kooperativen Multifunktionshaus im Detail nachlesen. (pdf 3,1 MB) -
Genossenschaft
Das Flugblatt „Beteiligung in einer Genossenschaft“ bietet rechtliche Informationen zur Mitwirkung in einer Genossenschaft beleuchtet sowohl die Rechte und Pflichten, die damit verbunden sind. Es richtet sich an alle, die mehr über die Funktionsweise einer Genossenschaft erfahren möchten und welche rechtlichen, finanziellen sowie organisatorischen Aspekte bei einer Beteiligung zu berücksichtigen sind. (pdf 174,9 kB) -
Beteiligung in einer GesbR
Das Flugblatt „Beteiligung in einer GesbR“ ist ein Serviceangebot, das umfassend über das Thema der Beteiligung an einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GesbR) informiert. Es richtet sich an alle, die mehr darüber erfahren möchten, wie eine Mitwirkung in einer GesbR funktioniert und welche rechtlichen und praktischen Aspekte dabei zu beachten sind. (pdf 149,9 kB) -
Beteiligung in einer GmbH
Das Flugblatt „Beteiligung in einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)“ ist ein Serviceangebot der Regionen-Dialog-Plattform, das detailliert über das Thema der Beteiligung an einer GmbH informiert. Es richtet sich an alle, die mehr über die rechtlichen Grundlagen, die Struktur und die Vorteile einer Beteiligung an einer GmbH erfahren möchten. (pdf 210,5 kB) -
Beteiligung in einer Personen-Gesellschaft
Das Flugblatt „Beteiligungsform - Personengesellschaften“ ist ein Serviceangebot der Regionen-Dialog-Plattform, das über die verschiedenen Formen von Personengesellschaften informiert. Es richtet sich an alle, die mehr über die rechtlichen Strukturen, Vorteile, aber auch Nachteile von Personengesellschaften erfahren möchten. Das Flugblatt erklärt kurz, wie Personengesellschaften wie die offene Handelsgesellschaft (OHG) und die Kommanditgesellschaft (KG) funktionieren. (pdf 139,4 kB) -
Beteiligung mit einem Nachrangdarlehen
Das Flugblatt „Beteiligungsform Nachrangdarlehen“ ist ein Serviceangebot der Regionen-Dialog-Plattform, das über die Beteiligungsform des Nachrangdarlehens informiert. Es bietet eine Informationsquelle für Interessierte, die in Nachrangdarlehen investieren oder diese als Finanzierungsinstrument für ein Projekt nutzen möchten. (pdf 165,8 kB) -
Beteiligung in einem Verein
Das Flugblatt „Beteiligungsform Verein“ ist ein Serviceangebot der Regionen-Dialog-Plattform, das umfassend über die Beteiligungsform des Vereins informiert. Es erläutert die Vorteile und möglichen Nachteile dieser Rechtsform und zeigt auf, in welchen Fällen sie sich besonders für ein Projekt eignet. Zudem bietet es Informationen für Personen, die einen eigenen Verein gründen möchten. (pdf 205,5 kB)