Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers unterzeichnet

Pressekonferenz im Anschluss an den Rübengipfel mit Bundesministerin Elisabeth Köstinger
Foto: BML / Christian Lendl

Ministerium, Landwirtschaftskammer, Agrana und Rübenbauern mit gemeinsamer Lösung

Seit einigen Wochen steht die Schließung einer Zuckerfabrik in Leopoldsdorf () im Raum. Die heimische Zuckerproduktion wäre mit dieser Schließung in akuter Gefahr. Deshalb hat Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger vor zwei Wochen alle Beteiligten an einen Tisch geholt, um Lösungswege zur Rettung der heimischen Zuckerproduktion zu diskutieren.

Bei einem zweiten Gipfelgespräch am 17. September  2020 wurde zwischen Ministerium, Landwirtschaftskammer, Agrana und Rübenbauern ein „Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers“ unterzeichnet, der folgende Punkte beinhaltet:

  • Wiederanbauprämie von 250 Euro pro Hektar der bei Zerstörung durch Schädlinge wieder angebaut wird. Der erhöhte Aufwand für die Gesunderhaltung der Rübenflächen nach dem Wiederanbau soll mit einem Betrag von 250 Euro pro nachgebautem Hektar bezuschusst werden. Die Kosten dafür teilen sich der Bund und die betroffenen Bundesländer.
    Mögliche Notfallzulassung von neonicotinoid-haltigen Pflanzenschutzmitteln für die Saatgut-Beizung auf Basis wissenschaftlicher Prüfung durch das Bundesamt für Ernährungssicherheit (BAES) und des begleitenden Bienenmonitorings.
  • Fortführung und Intensivierung der Forschungsaktivitäten mit einer Gesamtdotation von 1 Mio. Euro, damit Ergebnisse rasch für die Praxis zur Verfügung stehen.
  • Die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark, Burgenland und Wien bekennen sich im Rahmen ihres Zuständigkeitsbereiches zur Absicherung der Rübenproduktion. Sie beteiligen sich darüber hinaus finanziell an der Umsetzung des Maßnahmenpakets, insbesondere an der vorgesehenen de-minimis-Regelung.
  • Die Österreichischen Rübenbauern und die Landwirtschaftskammern erstellen ein Argumentarium „pro Rübenanbau“ und starten eine Informationskampagne über alle zur Verfügung stehenden Kanäle und unter Einbeziehung relevanter Partner. Ziel ist es, ein positives Signal an die Rübenbäuerinnen und Rübenbauern zu senden, um diese verstärkt für den Zuckerrübenanbau zu gewinnen.
  • Sie unterstützen die Rübenbäuerinnen und Rübenbauern verstärkt in der Beratung und in allen fachlichen sowie administrativen Belangen.
  • Die AGRANA bekennt sich zur Weiterführung der Abnahmeverträge mit den Rübenbäuerinnen und Rübenbauern und unterstützt diese bei der Bereitstellung von geeignetem Saatgut.
  • Die AGRANA übernimmt die Kosten für das Saatgut beim Wiederanbau
  • Die AGRANA garantiert der österreichischen Bevölkerung die Produktion und Versorgung mit heimischem Zucker.