Spatenstich für neue Ölmühle Ennsdorf II

Öl-Mühle

Eine neue Ölmühle entsteht derzeit in Ennsdorf in Niederösterreich am bestehenden Standort. Errichtet wird auch eine Bio-Fermentationsanlage. Investiert werden rund 30 Millionen Euro. Die neue Mühle leistet einen wichtigen Beitrag zur Österreichischen Eiweiß-Strategie.

Die erste Ölmühle in Ennsdorf wurde 2016/17 errichtet und stellte die Versorgung mit Ölen aus eigener Bio Pressung sicher.

In den letzten Jahren war das Werk Ennsdorf bereits voll ausgelastet, die Nachfrage nach den Produkten stieg allerdings stetig weiter. Dadurch wurde es notwendig, die Verarbeitungskapazität mit einem zweiten Presswerk zu verdoppeln.

In Zukunft können circa 100.000 Tonnen Ölsaaten in Ennsdorf verarbeitet werden und es werden bis zu 40.000 Tonnen Öl und an die 60.000 Tonnen Eiweiß-Futtermittel erzeugt. Diese Mengen stellen einen wesentlichen Beitrag zum Wachstum der Bio Lebensmittelproduktion in Österreich dar. Für österreichische Bio Landwirte wird die Mühle in Ennsdorf ein verlässlicher Abnehmer von Bio Ölsaaten sein.

Ein Beitrag zur Schließung der Eiweißlücke

Die Ölmühle wird Sonnenblumenkerne, Rapssaat, Sojabohnen und Maiskeime verarbeiten. Insbesondere Bio Sojabohnen sind ein Leitprodukt der österreichischen Bio Landwirtschaft. Damit kann der Import von Eiweißfutter aus Übersee reduziert und nun eine möglichst regionale Versorgung der heimischen Landwirtschaft sichergestellt werden. So können Fleisch, Milch und Eier mit österreichischem und europäischem Bio-Futter hergestellt werden.

Die Ölmühle Ennsdorf versorgt österreichische, deutsche und Schweizer Bio-Futtermittelwerke mit Bio-Eiweißkomponenten und hat bei Bio-Ölen eine weit über Österreich hinausgehende Bedeutung.

Die neue Ölmühle erhält zudem eine revolutionäre Energieversorgung. Es handelt sich um eine neuartige Trockenfermentationsanlage, in der Sonnenblumenschalen, Siloausputz, Rückstände aus der Pflanzenöl-Raffinerie und andere pflanzliche Reststoffe zu Biogas fermentiert werden. So entsteht aus Abfallprodukten wertvolle Energie, die in der Ölpresse benötigt wird.

„Eiweiß ist ein unersetzbares Element in der menschlichen Ernährung und in der Tierfütterung. Wir sind bei der Eigenversorgung mit pflanzlichem Eiweiß aus Soja-Anbau bereits gut unterwegs. Österreich muss aber nach wie vor rund 500.000 Tonnen Soja importieren. Um die Abhängigkeit von Importen weiter zu reduzieren haben wir die Österreichische Eiweißstrategie erarbeitet. Innovative Projekte, wie die Bio-Ölsaatenverarbeitung in Ennsdorf verwirklichen unsere Eiweißstrategie und leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Import-Abhängigkeit“, betonte Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger beim Spatenstich.