Tag des Sekt Austria: 22. Oktober 2024
Zufriedenheit, Leichtigkeit und Vergnügen gehen Hand in Hand - Österreichischer Sekt bringt pure Freude ins Glas. Anlässlich des 16. Tages des Sekt Austria am 22. Oktober wollen wir einen Blick darauf werfen, warum Schaumwein weltweit ein wachsendes Segment ist und wie Sekt in Österreich geregelt ist.
Schaumwein legt zu
Demografischer Wandel, steigendes Gesundheitsbewusstsein der Menschen und geänderte Lebensgewohnheiten führen dazu, dass immer weniger Wein getrunken wird. Spürbar ging der weltweite Konsum von Rotweinen zurück: Nach seinem Höhepunkt im Jahr 2007 sank der Konsum um 15 %. Rotwein macht heute 47 % des Gesamtkonsums aus. Im Gegensatz dazu stieg der Konsum der Weißweine, einschließlich der Schaumweine, um 10 % beziehungsweise 10 Millionen hl an. Sie machen heute 43 % des Gesamtverbrauchs aus. Schaumweine erfreuen sich auch auf traditionelleren Märkten großer Beliebtheit, weil sie mehr Gelegenheiten zum Genuss bieten: Als Aperitif oder Dessert, oft anstelle von Spirituosen oder Süßweinen sowie zu den Mahlzeiten. Zudem sind Schaumweine offensichtlich besser an neue Geschmäcker und Trinkgewohnheiten angepasst.
Die österreichische Sektbranche
Rechtlich ist Schaumwein (weiter gefasst als Sekt) in der Verordnung (EWG) Nr. 2333/92 geregelt, österreichischer Sekt im Weingesetz sowie in der Sektbezeichnungsverordnung. Sektkellereien und Sekt produzierende Weingüter sind im Österreichischen Sektkomitte organisiert, einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Es wurde 2013 gegründet und besteht aus zwölf Mitgliedern, mit Mag. Benedikt Zacherl als Vorsitzenden. Bis zu sieben Mal im Jahr wird getagt, dabei umfassen die Tätigkeiten insbesondere die Aufbereitung rechtlicher Rahmenbedingungen, Wissensvermittlung und Marketingaktivitäten rund um Sekt Austria und österreichischen Sekt. Zudem ist man Anlaufstelle für die Anliegen der Hersteller:innen. Vordergründiges Ziel ist es, in Weinhandel und Gastronomie sowie bei den Konsumenten mehr Bewusstsein für das heimische Spitzenprodukt zu schaffen und es präsenter zu machen.
Jede einzelne Flasche auf Typizität verkostet
Seit 2015 gibt es die Sektpyramide in Österreich, die Sekt Austria, Sekt Austria Reserve und Sekt Austria Große Reserve regelt. Eine Prüfnummer für Sekt gibt es aber schon seit 2009. Für die Prüfnummer reichen Erzeuger:innen ihre Sekte zur amtlichen Prüfung beim Bundesamt für Weinbau in Eisenstadt ein. Einreichungen sind an neun Terminen im Jahr möglich. Nach einer Analyse im Labor probiert eine eigens geschulte Kostkommission von mindestens sieben Verkoster:innen jeden einzelnen Österreichischen Sekt g. U. auf seine Typizität. Der Begriff g. U. steht für geschützte Ursprungsbezeichnung, damit sind in der EU besonders herkunftstypische und damit unverwechselbare Produkte bezeichnet.
Eine Flasche österreichischer Sekt lesen können
Welche Angaben finden Konsument:innen auf einer Flasche Sekt und was bedeuten sie? Hinter Sekt Austria, Sekt Austria Reserve und Sekt Austria Große Reserve steckt zunächst einmal Qualitätsschaumwein mit geschützter Ursprungsbezeichnung (g. U.). Das bedeutet, dass man immer den Namen eines Bundeslandes auf der Flasche findet, weil die Trauben für einen Sekt g. U. aus einem einzigen Bundesland stammen müssen.
Sekt Austria
Sekt Austria lag mindestens 9 Monate auf der Hefe in der Flasche beziehungsweise 6 Monate im Tank vom Ansetzen mit der Hefe bis zur Abgabe aus dem Produktionsbetrieb. Die Begriffe Classic, Crémant oder Frizzante sind nicht erlaubt.
Sekt Austria Reserve
Die zweite Kategorie Sekt Austria Reserve wurde in Handlese geerntet (darf auch am Etikett angegeben werden), die ganzen Trauben wurden gepresst und der Ausbeutesatz betrug höchstens 60 %. Die Versektung erfolgte mittels „Méthode Traditionelle (=Flaschengärung), die Hefelagerung betrug mindestens 18 Monate. Der Restzuckergehalt beträgt maximal 12 g / L, das heißt Sekt Austria Reserve schmeckt trocken (brut). Am Etikett findet man den Namen eines Bundeslandes und kann auch den einer Gemeinde finden.
Sekt Austria Große Reserve
Hier hat man die größtmögliche Komplexität an österreichischem Sekt in der Flasche. Die Trauben für Sekt Austria Große Reserve wurden händisch gelesen („Handlese“ am Etikett erlaubt), der Ausbeutesatz beträgt höchstens 50 %. Die Lagerung auf der Hefe betrug mindestens 36 Monate und die Versektung erfolgte ebenfalls mittels „Méthode Traditionelle“. Der Restzuckergehalt ist mit max. 12 g / L (=brut) limitiert. Wie die Angabe eines Bundeslandes ist auch die einer Gemeinde oder eines Gemeindeteils am Etikett verpflichtend. Es können aber auch Großlagen oder Rieden am Etikett angegeben werden, also die kleinstmögliche Herkunft von Trauben.
Botschafter der puren Freude im Glas
Jedes Jahr wird anlässlich des Tag des Sekt Austria am 22. Oktober ein neuer Sekt Austria-Botschafter ernannt. 2024 ist das Andreas Vitasek, der als Kabarettist und Schauspieler genauso wie als Regisseur und Intendant die Herzen des Publikums erobert und zudem für seinen gebildeten Gaumen geschätzt wird. Nun setzt er sich für den prickelnden Genuss mit rot-weiß-roter Herkunft ein und folgt in diesem Amt Annemarie Foidl, Präsidentin der Sommelier Union Austria.