Köstinger begrüßt Agrana-Beschluss zum Weiterbetrieb der Zuckerfabrik

Der Agrana-Aufsichtsrat gab in seiner Sitzung vom 27. November grünes Licht für den Weiterbetrieb des Zucker-Werkes Leopoldsdorf. Aufgrund der für 2021 abgeschlossenen Anbaukontrakte über 38.200 Hektar Zuckerrüben ist die Rübenverarbeitung in den beiden Zuckerfabrik-Standorten Tulln und Leopoldsdorf wirtschaftlich sinnvoll.
„Für mich ist entscheidend, dass wir die heimische Zuckerproduktion und die Eigenversorgung absichern. Dazu braucht es den Standort in Leopoldsdorf und die Bauern, die ihn beliefern. Für viele Landwirte war der Anbau von Rüben in den letzten Jahren nicht mehr attraktiv. Schädlingsdruck, fallende Preise und Produktionsausfälle waren ausschlaggebend. Die Zuckerproduktion war in akuter Gefahr. Unsere Bäuerinnen und Bauern haben es aber geschafft“, begrüßt Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger den heutigen Aufsichtsratsbeschluss der AGRANA Beteiligungs-AG, der den Weiterbetrieb des Werkes Leopoldsdorf besiegelt. Die abgeschlossenen Anbaukontrakte über 38.200 Hektar Zuckerrüben ermöglichen die wirtschaftliche Rübenverarbeitung in den beiden Zuckerfabrik-Standorten Tulln und Leopoldsdorf.
Im Rahmen des vor einigen Wochen geschlossenen Zucker-Paktes wurde ein Maßnahmenbündel vereinbart. Bund, Länder, Landwirtschaftskammer, Rübenbauern und AGRANA haben sich zu diesen Maßnahmen bekannt, um die Produktion in Österreich und damit auch die Eigenversorgung sicherzustellen.
Die Maßnahmen zum „Pakt zur Rettung des heimischen Zuckers“ beinhalten beispielsweise, dass Bund und Länder eine Prämie von 250 Euro pro Hektar leisten, wenn der Anbau durch Schädlinge vernichtet wurde und die Landwirte auf dieser Fläche erneut Rüben nachbauen. Zudem werden Abnahmeverträge garantiert und die Kosten für Saatgut beim Wiederanbau übernommen.
In Tulln und Leopoldsdorf werden in einer rund viermonatigen Kampagne von Oktober bis Jänner täglich rund 25.000 Tonnen österreichisch produzierte Zuckerrüben verarbeitet.
Zusätzlich befindet sich in Tulln neben dem Werk und der Verwaltung auch das zentrale Abpackzentrum mit 20.000 Palettenplätzen, in dem sämtliche in Österreich im Handel erhältliche Zuckersorten der Marke „Wiener Zucker“ und Spezialsorten für die östlichen Nachbarländer erzeugt werden.
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