Nachhaltige Agrar- und Lebensmittelsysteme im Fokus der OECD

Agriculture Ministerial Meeting, Group Photo with Mr Mathias Cormann, Secretary General of the OECD
Foto: OECD / Maud Bernos

Bundesminister Totschnig nahm in Paris an der Konferenz der Landwirtschaftsministerinnen und Landwirtschaftsminister der OECD-Staaten teil. Schwerpunkt der OECD-Agrarkonferenz war das Thema „Aufbau nachhaltiger Agrar- und Ernährungssysteme in einem sich wandelnden Umfeld: gemeinsame Herausforderungen, transformative Lösungen“.

Herausforderung „triple challenge“ in der Landwirtschaft

In der heurigen Konferenz von 3. bis 4. November in Paris stand der „triple challenge“ in der Landwirtschaft im Zentrum, die Vereinbarkeit von Wirtschaftlichkeit, Lebensmittelversorgung sowie Klimawandel und Umweltschutz.

Agriculture Ministerial - OECD Meeting of Agriculture Ministers 2022

Die Konferenz findet alle fünf bis sechs Jahre statt und versucht, globale Antworten auf globale Herausforderungen zu erarbeiten. Die Aktualität der geopolitischen Entwicklungen, insbesondere der Ukrainekrieg und die derzeitige Ernährungs-, Energie- und Inflationskrise sowie die Auswirkungen von Pandemie und Klimawandel auf Wirtschaftspolitik, Agrar- und Lebensmittelsysteme verlieh diesen Themen eine zusätzliche Relevanz.

Unter dem Co-Vorsitz Kanadas und Neuseelands diskutierten über 50 Agrarministerinnen und Agrarminister, sowie hochrangige Vertretungen aus den OECD-Staaten, weiteren Ländern und internationalen Organisationen. Sie verständigten sich auf gemeinsame Politikgrundsätze und formulierten Arbeitsaufträge an die OECD.

Zudem nahm der ukrainische Minister für Agrarpolitik und Ernährung virtuell an der Sitzung teil, um die Auswirkungen der aktuellen Krise auf den ukrainischen Agrarsektor und das ukrainische Lebensmittelsystem zu erläutern.

Im Rahmen der Konferenz wurde durch die teilnehmenden Ministerinnen und Minister eine Deklaration angenommen: Um nachhaltige und resiliente Landwirtschafts- und Lebensmittelsysteme zu erzielen, benötigt es kohärente gesamtstaatliche Politikpakete, integrative Prozesse zur Förderung von Investitionen in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur sowie verstärkte Forschungszusammenarbeit und Wissensaustausch. Ebenso ist die intensive internationale Zusammenarbeit, ein gestärkter Beitrag des Handels zur Transformation der Landwirtschafts- und Ernährungssysteme und Maßnahmen für lokale, nationale und globale Ernährungssysteme erforderlich.

Neben den Ausführungen zum Generalthema „triple challenge“ verurteilen die Staaten in der Deklaration den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und betonen, dass der Krieg schwerwiegende Risiken für die weltweite Ernährungssicherheit hat. Zudem wird das Recht auf angemessene Ernährung durch die Zerstörung von Infrastruktur oder Untergrabung des Vertrauens in Lieferketten angegriffen. Die EU-Solidaritätskorridore und die von den Vereinten Nationen, Türkei, Ukraine und Russland ausgehandelte Schwarzmeer-Getreide-Initiative wurden begrüßt.

Ein Co-Chairs Summary fasste die Diskussionen der Konferenz zusammen. Die nächste OECD Agrarkonferenz wurde für das erste Quartal 2029 vorgeschlagen.

OECD-Botschafter Gerhard Jandl, OECD-Generalsekretär Mathias Cormann, Bundesminister Norbert Totschnig
v.l.n.r. OECD-Botschafter Gerhard Jandl, OECD-Generalsekretär Mathias Cormann, Bundesminister Norbert Totschnig

Am Rande der Konferenz tauschte sich Bundesminister Totschnig mit OECD-Generalsekretär Mathias Cormann und mit Amtskolleginnen und Kollegen aus Neuseeland, Norwegen, der Schweiz und der Türkei aus, unter anderem zu den Themen aktuelle Entwicklung der Agrarmärkte, Versorgungs- und globale Ernährungssicherheit sowie die Rolle der Landwirtschaft zur Erreichung der Klimaziele.

Österreich und Frankreich intensivieren Zusammenarbeit im Bereich Holzbau

Zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Österreich im Bereich Holzbau wurde eine Vereinbarung erarbeitet, die Landwirtschaftsminister Totschnig und sein französischer Amtskollege Marc Fesneau am Donnerstag am Rande der OECD-Konferenz unterschrieben haben.