Biodiversität

Unterschiedliche Schafrassen
Foto: BML / LFZ/Buchgraber

Neue Studien bestätigen den positiven Beitrag der biologischen Landwirtschaft für die Artenvielfalt in Stall und Landschaft. Nicht nur Beikräuter und eine große Zahl an Kulturpflanzen sondern auch die unterschiedlichsten Tierrassen befinden sich auf Biobetrieben.

BIO HEISST VIELFALT

Durch eine vielfältige Fruchtfolge und extensive Bewirtschaftung kann eine höhere Biodiversität in der Pflanzengemeinschaft entstehen. Viele für den Naturschutz relevante Wiesenpflanzen bevorzugen magere Wiesen und können sie sich auf stark gedüngten und oft gemähten Wiesen im Kampf gegen nährstoffliebende Pflanzen nur schlecht durchsetzen. Der Anteil an Extensivgrünland liegt auf biologisch bewirtschafteten Flächen (BIO) überdurchschnittlich hoch. Ebenso blieb von 2015 auf 2016 in der konventionellen Landwirtschaft die Anzahl seltener Kulturpflanzen pro Hektar in etwa gleich, während der Anteil in der biologischen Landwirtschaft um 26% zunahm.

Durch die steigenden Teilnehmerzahlen in der biologischen Landwirtschaft wird der wesentliche Beitrag zum Erhalt und zur Verbesserung der Wasserqualität sichtbar. Dies entsteht unter anderem durch den Verzicht auf leichter auswaschbaren chemisch-synthetischen Pflanzenschutz- und Düngemitteln, sowie in der Anlage von Bodengesundungsflächen (Gründüngungsflächen) und der Erhaltung von Landschaftsstrukturelementen. Dadurch haben Bio-Betriebe eine hohe potentielle Wasserschutzwirkung.

Landschaftsstrukturelemente und Biodiversitätsflächen können Habitate für Vögel und andere Nützlinge bieten, welche als natürlicher Abwehrmechanismus gegen Schädlingsbefall wirken und gleichzeitig die Biodiversität im Tierreich erhöhen. Aus der Ökosystemforschung ist bekannt, dass eine hohe Biodiversität durch eine optimalere Nischennutzung zu einem stabileren Ökosystem führen kann. Dies wird in der biologischen Landwirtschaft oft bewusst genutzt.

VIEH-VIELFALT AUF BIOBETRIEBEN

In Österreich sind bei den Tierarten Rind, Schaf und Ziege mittlerweile 22 % Bio-TierhalterInnen. Da in der biologischen Landwirtschaft ein besonderes Augenmerk auf das Tierwohl und eine artgerechte Haltung gelegt wird, kann diese Entwicklung sehr positiv gesehen werden. Ebenso ist der Anteil gefährdeter Nutztierrassen mit 10% in der biologischen Landwirtschaft wesentlich höher als in der konventionellen mit nur 3%.

DER BODEN LEBT

Auch im Boden, wo die Biodiversität der Lebewesen stark von der Intensität der Bewirtschaftung abhängt, wird in der biologischen Landwirtschaft durch reduzierte Bodenbearbeitung und bodengesundende Fruchtfolgen die Biodiversität gefördert. Durch die Zugabe von organischer Substanz wie Kompost oder Ernterückständen wird die Humusbildung und das Bodenleben gefördert, was neben besserer Nährstoffspeicherung auch die Pufferkapazität des Bodens gegenüber Belastungen erhöht.

FÖRDERUNGEN FÜR BIOBETRIEBE

Evaluierungen des Umweltbundesamtes haben ergeben, dass im Rahmen des Programms zur Ländlichen Entwicklung 14-20 sowohl die ÖPUL Maßnahme „M10 - Agrarumwelt und Klima“, wie auch die Maßnahme „M11 - Biologische Wirtschaftsweise“ einen positiven Beitrag zur österreichischen Biodiversität beitragen.

So trugen die ÖPUL-Maßnahmen zur Förderung der seltenen Kulturarten und der gefährdeten Nutztierrassen zur Erhöhung dieser Arten bei. Die Bio-Betriebe nahmen an diesen Maßnahmen besonders oft teil. Vor allem gebirgsreiche Bundesländer wie Tirol, Vorarlberg und Salzburg erreichen durchschnittlich die höchsten ÖPUL-Prämien pro Hektar durch die typische Kombination von Grünlandmaßnahmen wie z.B.: Biologische Wirtschaftsweise, Bergmähder, Alpung und Behirtung, Siloverzicht oder Naturschutz. Der größte Anteil der ÖPUL-Gelder fließt in die Maßnahme “Biologische Wirtschaftsweise“, gefolgt von Umweltgerechter Bewirtschaftung und Begrünung-Zwischenfruchtanbau.

ABSCHLIESSEND

Die Biodiversität in der Landwirtschaft wird durch die biologische Landwirtschaft deutlich gesteigert und sie ist somit ein wichtiges agrar-  und umweltpolitisches System.