Abkommen mit WFP bringt mehr finanzielle Mittel für Ernährungshilfe in Krisenregionen

European Forum Alpbach 2023
Foto: BML / Rene Hemerka

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und WFP Assistant Executive Director Ute Klammert haben am  29. August 2023 eine dreijährige Strategische Partnerschaft zwischen dem BML und dem WFP unterzeichnet. Im Rahmen der Laufzeit von 2023-2025 wird das WFP bis zu 57 Millionen Euro (rund 19 Millionen pro Jahr) erhalten. Damit wird ein wesentlicher Teil des Regierungsprogrammes 2020-2024 erfüllt.
 

Die Strategische Partnerschaft umfasst vier tragende Säulen:

  • Jährlich 6 Millionen Euro für akute Ernährungshilfe im Rahmen des Immediate Response Accounts des WFP. Damit kann rasche Soforthilfe in akuten Krisenregionen geleistet werden – wie beispielsweise in Folge des Erdbebens in der Osttürkei.
  • Jährlich mindestens 10 Millionen Euro für Regionalprogramme des WFP. Die Schwerpunktregionen werden jährlich gemeinsam mit Expertinnen und Experten der Austrian Development Agency (ADA) und des Außenministeriums neu definiert. Für das Jahr 2023 wurden die Regionen Naher Osten und Ostafrika ausgewählt.
  • Jährlich 2 Millionen Euro für den WFP Innovation Accelerator für die Unterstützung und den Aufbau langfristig nutzbarer Innovationsprojekte, die vor Ort zur Stärkung der Versorgungssicherheit beitragen.
  • Ein neuer Bereich der Zusammenarbeit betrifft das Junior Professional Officer Programme, das jungen Berufstätigen ermöglicht, für bis zu maximal drei Jahre bei WFP zu arbeiten. Die entsprechenden Stellen sollen in den nächsten Monaten ausgeschrieben werden.

Food Assistance Convention

Österreich hat sich als Vertragsstaat des Ernährungshilfe-Übereinkommens („Food Assistance Convention“) verpflichtet, jährlich Beiträge an internationaler Nahrungsmittelhilfe an Entwicklungsländer zu leisten. Im Rahmen dieser Zuständigkeit hat das BML bisher 1,6 Millionen Euro jährlich verschiedenen internationalen Hilfsorganisationen, die die fachliche und organisatorische Expertise zur Umsetzung von internationalen Nahrungsmittelhilfeprojekten haben, zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden von Österreich von 2020 bis August 2023 über 39 Millionen an das WFP geleistet, allerdings aus verschiedenen Quellen wie dem Auslandskatastrophenfond der Bundesregierung, dem Landwirtschaftsministerium oder der Austrian Development Agency (ADA). Die nunmehr besiegelte strategische Partnerschaft bringt dem WFP für den Zeitraum bis 2025 Planungssicherheit und wesentlich mehr Flexibilität in der Mittelverwendung als bisher.

Zusammenarbeit BML/BMEIA/ADA

Ein ganz wesentlicher Teil der strategischen Partnerschaft ist die Zusammenarbeit mit dem für die gesamte humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten (BMEIA) und der Austrian Development Agency (ADA), mit der das BML seit 2015 im Rahmen eines Kooperationsvertrages für die fachliche und operative Umsetzung der internationalen Nahrungsmitthilfeprojekte zusammenarbeiten.

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